Thursday, June 2, 2011

Traumkitsch

Die sanfte Haut der jungen Schönen, die er neben sich liegen sah konnte er auch von einem Meter Entfernung riechen. Der sommerliche Duft von heißer Haut, Salzwasser und Sonnencreme, der das Begehren bis zum Zusammenbrechen zu steigern vermag. Das Rauschen der sanft auf den Strand rollenden Wellen im Ohr, betrachtete er ihren nackten Rücken und rutschte auf seinem Handtuch ein wenig näher an sie heran. Scheinbar seit Stunden dösten sie so in der Sonne und er war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn bisher wahrgenommen hatte. Ein unvermuteter Windstoß ließ ihn aufblicken. Die grünen Blätter der Palmen wiegten sich vor dem leuchtend azurblauen Himmel in dem einsamen Hauch verheißungsvoller Frische. Irgendwo im Hintergrund schrien spielende Kinder, doch er nahm sie kaum wahr. Viel mehr faszinierte ihn nun das leuchtende Rot des Bikinis, der ihm vorher gar nicht aufgefallen war. Seine Hand zitterte, als er sie zu dem Mädchen ausstreckte. Ihre Haut war so weich, wie er sie sich vorgestellt hatte, vielleicht sogar noch weicher. Er rückte etwas näher und sie schmiegte sich an ihn. Sanft streichelte er über die zarte Haut und es fing an in seinen Ohren zu rauschen.

Immer weiter steigerte sich das rauschen zu einem stechenden, künstlichen Ton. Er versuchte sich nach dessen Quelle umzusehen, doch seine Sinne schienen ihn im Stich zu lassen. Er konnte keine Formen mehr erkennen. Die Farben verblassten bis zu einer Nachtschwärze, die von abertausenden funkelnd goldenen Punkten durchsetzt war. Das einzige was da blieb war dieser Ton. Dieses Piepen...

(08.12.'10)

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