Saturday, August 18, 2012

Schleppende Nacht. Rettende Nacht.


Nächte, die schleppend vergehen, vergehen schleppender als Tage, die schleppend vergehen. Sie ziehen sich in die Länge, lange, bevor sie sich verziehen. Mit dem Gedanken ans Bett gefesselt zu sein, fesseln Gedanken einen ans Bett. Unerreichbar fern der nächste morgen, fern, am morgen, die letzte Nacht. Unerreichbar.
Wovor man sich am Abend in den Schlaf hatte retten wollen, rettet einen nicht über die Nacht. Vielmehr zieht es die Nacht, in Gedanken ans Bett gefesselt, schleppend in die Länge, lange bevor der unerreichbare Tag die dann unerreichbare Nacht verdrängt. Verdrängt. Nicht nur die Nacht, sondern auch der Schlaf, in den man sich am Abend zuvor hatte retten wollen, der unerreichbar war mit den schleppenden Gedanken ans Bett gefesselt in dieser langen Nacht.
Verziehen wäre der Nacht am unerreichbaren Morgen, es waren die Gedanken, die einen ans Bett fesselten und nicht in den Schlaf entließen. Verließen einen die Gedanken doch ab und zu, und schleppte sich der Schlaf herbei, so dauerte es nicht lange und der Unerreichbare entließ einen in die denkenden Fesseln des Bettes der Nacht, fern des Morgens. Unerreichbar fern. Fern. Das Licht des Tages, die Dunkelheit der Nacht. Fern. Vergeht der unerreichbare Schlaf am lange an das Bett der Gedanken gefesselten Morgen, schleppt der Tag die rettende Nacht in die Ferne. In der Ferne schleppt die Nacht den rettenden Tag, mit Gedanken ans Bett gefesselt, in die Länge, bis am verdrängenden Morgen der unerreichbare Schlaf vergeht.
(© 2012 JS)